29.11. bis 01.12., Spitzmühle, Strausberg bei Berlin
Co-kreatives Liebe tanzen Community-Wochenende
für Menschen, die schon öfter beim Liebe tanzen
waren
mit Christopher und allen „Teilgeber*innen“
Ich eröffne am letzten November-Wochenende einen Space zum Vernetzen, tieferen Kennenlernen, herbstliches Spazierengehen, Tanzen, Kuscheln, Saunieren, einfach miteinander Sein und - wer mag – in den See springen.
Von Teilnehmer*in zu Teilgeber*in
Es wird einen zeitlichen Rahmen geben, in dem ich Anfang und Ende gestalten werde und auch zwischendrin immer wieder Gemeinschaftsförderndes einbringe. Es gelten die Vereinbarungen und Zonen vom Liebe tanzen und es wird ein Lustschlösschen geben. Außerdem besteht für alle die Möglichkeit, kleine Workshops zu halten und Räume zu eröffnen zum Spielen, Experimentieren und Lieben – so werden wir von Teilnehmer*innen zu Teilgeber*innen!
Für diese Veranstaltung gibt es keinen festen Preis. Warum nicht?
Ich wünsche mir, dass wir uns gemeinsam darin üben, wirtschaftlich andere Wege zu beschreiten. Statt einen festgelegten Preis zu bezahlen, tragt bitte alle soviel bei, wie euch gut möglich ist. Das Geld für die Miete der Spitzmühle kommt während des Wochenendes über eine Bietrunde zusammen. Unten findest du einen Text, um den Ablauf zu beschreiben und zu erklären worauf es dabei ankommt. Gleichzeitig bitte ich dich um Anzahlung von 80€ als Bestätigung für deine Zusage. Dies wäre bei 20 Teilnehmenden auch ungefähr der durchschnittliche Beitrag pro Person. Wenn jemand weniger bietet, bekommt *sie das Geld wieder zurück. Wenn es mehr wird, bleibt noch was für mich (Christopher) übrig.
Organisatorisches
29.11. -
01.12.2024: Freitag, Ankommen ab 16 Uhr, Start um 19 Uhr, bis Sonntag, 14 Uhr (inkl. Mittagessen), Abreise bis 16
Uhr
Ort: Spitzmühle am Bötzsee in der Nähe von Strausberg bei
Berlin
Seminargebühren: Bietrunde (s.u.), Anzahlung: 80€
zzgl. Übernachtungskosten für das ganze Wochenende
pro Person:
• im eigenen Bus: 56€
• im Durchgangsdoppelzimmer: 70€
• im Doppelzimmer: 88€
• im Einzelzimmer (nur bei besonderem Bedarf): 132€
• Bettwäsche/Handtücher: bitte selber mitbringen, sonst: 15€
• Sauna-Handtuch: 3€
zzgl. vegane Bio-Verpflegung: 76€
Fragen: Email an gutentag (at) christopher-gottwald.de
Bietrunde
Anders mit Geld umgehen
Wenn es in Seminaren um Wandel geht, möchten wir nicht nur darüber reden, sondern auch real praktizieren. Zum einen ist eine Bietrunde gelebte Solidarität: Die Single-Oberstudienrätin hat ganz andere finanzielle Möglichkeiten als der alleinerziehende Bürgergeld-Empänger. Es macht einfach keinen Sinn, dass beide das Gleiche bezahlen.
Es geht um eine umfassende Haltungsänderung: Wir machen uns bewusst, dass Geld nicht naturgegeben, sondern menschengemacht ist. Es ist eine Geschichte, die wir uns erzählen, eine Vereinbarung – mehr nicht. Also können wir spielerisch damit umgehen. Was geschieht, wenn wir die gängige Praxis von Geld als Gegenwert für in Anspruch genommene Leistung (also die Tauschlogik) über Bord werfen? Was ändert sich, wenn wir stattdessen Geld geben, um Dinge möglich zu machen, die wir wichtig finden? Wenn ich einen Preis bezahle, bin ich Konsument*in. Wenn ich etwas beitrage, übernehme ich Mitverantwortung für das Gelingen.
Viele Vordenker*innen der ökonomischen Transformation stellen fest, dass Geld die Wirkung haben kann, Beziehungen zwischen Menschen zu kappen. Wir zahlen Geld für etwas und wollen damit quitt sein. Das kann sehr praktisch sein, aber auch einsam machen, denn wir leugnen damit die Tatsache, dass wir Menschen einander brauchen, ja, dass jedes Leben anderes Leben braucht, um leben zu können.
Wenn wir versuchen, anders mit Geld umzugehen, verlangt uns das eine bewusste Entscheidung und den Abschied von gewohnten Denkmustern ab. Wir sind alle so gepolt, dass wir gern möglichst billig wegkommen wollen. Das haben wir so gelernt. Kapitalistisches Denken legt uns nahe: „Achte auf deinen eigenen Vorteil!“ Daher wird Gib was du kannst schnell missverstanden als Ist umsonst. Logisch, wir denken als erstes: „Cool, da kann ich viel bekommen und wenig geben – Schnäppchen!“ Menschen, die Veranstaltungen gegen Spende anbieten, zahlen deshalb häufig drauf, sind frustriert, fühlen sich ausgebeutet. Daher gibt es hier so viel Text.
Eine Veränderung braucht viel Erklärung,weil nichts mehr selbst-verständlich ist. Ohne genaues Hingucken reproduzieren wir alte Muster im neuen Kleid. Wenn wir etwas anders machen wollen ist es wichtig, unser Gewordensein dabeizuhaben: „Aha, so bin ich geprägt.“
Hinzu kommt: Geld ist immer noch ein Tabuthema. Die ungewohnte Transparenz damit kann allerlei Emotionen hervorrufen. Wie soll ich denn entscheiden, wie viel ich geben mag? Woher soll ich denn wissen, ob ich im Vergleich zu den anderen hier Anwesenden eher viel oder eher wenig Geld habe? All das wird Raum haben.
Wie geht das ganz praktisch?
Ablauf einer Bietrunde
Es mag alles umständlich, kompliziert und anstrengend klingen, ist aber in der Umsetzung ganz einfach – eben nur anders als gewohnt. So geht's:
Wir als Team der Veranstaltung legen alle Kosten offen und geben an, was wir brauchen, um gut von unserer Arbeit leben zu können – das kann je nach Lebenssituation sehr unterschiedlich sein. Gerecht heißt nicht immer gleich.
Wir nennen euch einen Richtwert. Er errechnet sich aus der Summe dieser Kosten und der Anzahl der Teilnehmenden, auf die sie umzulegen sind. Richtwert bedeutet: Wenn durchschnittlich alle so viel geben, dann kommt es gut hin.
Nächster Schritt: Ihr habt die Möglichkeit, nachzufragen und mehr Informationen zu bekommen.
Um das Emotionale in all dem gut zu versorgen, gibt einen kurzen Austausch dazu in Kleingruppen.
Ihr schreibt anonym ein Gebot auf einen kleinen Zettel.
Diese sammeln wir ein und zählen die Beträge zusammen. Wenn die Differenz von Wunsch und Summe sehr groß ist, wiederholen wir die Bietrunde.
Wenn sich der Betrag stimmig anfühlt, wird das Geld in bar eingesammelt.
Abschließend hören wir ein paar Resonanzen aus der Gruppe zum Prozess. Und wertschätzen, dass wir etwas Neues ausprobiert haben.
Fertig. Alle haben eine neue Erfahrung gemacht und können sich darüber austauschen.
Das geht übrigens auch umgekehrt: wir als Team werden in einem ähnlichen Prozess das zu uns geflossene Geld unter uns verteilen - eher nach Bedarf als nach geleisteter Arbeit.